Genuss in antiker Zeit – Austern schlürfen in Chur
Was isst man in Graubünden eigentlich im Lauf der Zeit? Mitnichten nur Capuns oder Maluns. Die Kartoffel – wichtigster Bestandteil von Maluns – gelangt ja erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts nach Graubünden. Delikatessen gab es natürlich schon früher – und nicht nur regionale.
In Tomils im Domleschg assen – so zeigen es archäologische Grabungen – Kirchenleute im 7. Jahrhundert nebst Rindfleisch auch Forellen und Aale. Diese Fische gab es damals nicht im Domleschg, man musste sie mindestens aus dem Churer Rheintal importieren.
Noch erstaunlicher mutet dies an: Auf dem heutigen Stadtgebiet von Chur existierte bekanntlich eine römische Siedlung. Und in dieser kamen – wiederum bei archäologischen Grabungen – Austernschalen zum Vorschein. Das heisst: Manche Delikatessen importierte man schon in der Antike von weither. Die Austern stammen wahrscheinlich aus dem Mittelmeer.