Mit viel «Italianità» – ein Bündner Café als Pizzeria in Kopenhagen

«Die vorzüglichsten Zuckerbäcker auf der ganzen Erde, die man auch in allen grossen Städten inner- und ausserhalb Europas findet, kommen aus Graubünden. Dort haben die Leute, die wir von Mexiko bis Petersburg in grauen Jacken und weissen Schürzen sehen, grosse Steinpaläste.»

Was ein Baron um 1850 über die Bündner Zuckerbäcker schrieb, mag auf den ersten Blick übertrieben anmuten. Doch betrachtet man etwa ein Dokument im Archiv cultural Engiadina Bassa in Strada, merkt man, dass das Zitat nicht ganz aus der Luft gegriffen ist. Beim Dokument handelt es sich um eine Speise- und Getränkekarte des Cafés Stephan à Porta in Kopenhagen von 1915. Und bald wird klar: Ein Zuckerbäcker aus Ftan betreibt in Kopenhagen ein Café, das zugleich eine Pizzeria ist.

Nebst «Pizza margherita» gibt es im Café etwa «Spaghetti diavolo» oder «Roastbeef Milano», unter «Formaggi e Dolci» findet sich nebst Gorgonzola auch Emmentaler. Und der einzige Bündner Zuckerbäcker in Kopenhagen war Stephan à Porta keineswegs. In der dänischen Hauptstadt tauchen im Zusammenhang mit der süssen Branche Namen wie Pleisch, Cloetta, Schucani, Caprez oder Gianelli auf.

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