Wenn Scuol Feuer und Flamme ist – Hom Strom

Scuol ist bekannt für sein Mineralwasser. In der Umgebung des Unterengadiner Hauptorts sprudeln über zwanzig Mineralquellen aus dem Boden. Das prickelnde Wasser speist das örtliche Mineralbad ebenso wie verschiedene Dorfbrunnen. Doch einmal im Jahr dreht sich in Scuol nicht alles ums Wasser, sondern um ein anderes Element: Feuer.

Am ersten Samstag im Februar versammeln sich die Schulkinder von Scuol und umwickeln eine acht Meter lange Stange mit Roggenstroh, bis sie einen «Hom Strom», einen Strohmann, vor sich haben. Dieser Strohmann wird anschliessend auf einer Wiese vor dem Dorf aufgestellt. Am Abend versammelt sich die Bevölkerung um diese Figur, die nun in Brand gesetzt wird. Ringsum werden Feuerkugeln, sogenannte «Bombas» geschwenkt und das traditionelle «Hom Strom»-Lied angestimmt.

Die Ursprünge dieses Feuerbrauchs liegen im Dunkeln. Manchmal wird der Hom Strom in die Nähe des Bööggs gestellt, der am Zürcher Sechseläuten verbrannt wird. Manchmal wird sogar eine Verbindung zum Burning Man hergestellt, der am gleichnamigen Musikfestival in Nevada in Flammen gesetzt wird. Eher besteht jedoch ein Zusammenhang mit der katholischen Lichtmess, die anfangs Februar gefeiert wird. Dann fällt auch wieder Sonnenlicht auf den Dorfplatz von Scuol, der zuvor lange im winterlichen Schatten eines markanten Bergs, des Piz San Jon, lag.

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