Form und Inhalt
Die Fotografien von Moritz Blumenthal dokumentieren seine zahlreichen Reisen und seine Arbeit als Geologe. Je 20% der Fotografien betreffen Indonesien und die Türkei; es folgen Spanien (ca. 13%), Italien und Venezuela (je ca. 9%). Die übrigen Fotografien sind verteilt über weitere Gebiete seines Wirkungskreises in Nord- und Mittelamerika (USA, Karibik), in den Alpenländern (Schweiz, Österreich, Frankreich, Deutschland) und in den Mittelmeerländern (Griechenland, Portugal, Gibraltar und Kroatien, Marokko, Algerien, Ägypten, Libanon und Syrien).
Als Geologe fotografierte Moritz Blumenthal vorwiegend Landschaften und Phänomene, welche Aufbau und Struktur der Erdkruste zeigen und geomorphologische Prozesse veranschaulichen (z.B. Vulkane, Gletscher, Bergstürze, Verwerfungen, Wasserfälle). Blumenthal dokumentierte natürliche Erdölsicker und Solfatare und die Erschliessung von Erdöl und Erdgas mittels Öl- bzw. Bohrturm. Er interessierte sich aber nicht nur für die Naturlandschaft, sondern ebenso für die von Menschenhand geprägte Welt: So finden sich im Fotobestand zahlreiche Stadtansichten, Dorfansichten, sakrale (Kirchen, Moscheen, Friedhöfe) und profane Gebäude und Denkmäler (Burgen, Amphitheater, Hotels, Wolkenkratzer), Fortbewegungsmittel (Schiffe, Boote, Autos, Pferde und Pferdekarren, Eisenbahn, Flugzeuge) und Kunstbauten (Brücken, Viadukte, Talsperren/Staumauern). Nicht zuletzt wurden die Menschen in all diesen Teilen der Welt festgehalten, in ihren Funktionen (Reiseführer, Reisebegleiter), in Ausführung ihrer Arbeit (Bauern, Träger, Fischer, Händler), in ihrer Festkleidung und in Ausübung ihrer Rituale (Tänze). Und immer wieder steht Moritz Blumenthal selbst auch vor der Kamera.
Der Bestand umfasst insgesamt 4784 Fotografien. Dabei handelt es sich um 2601 Negative, 1945 Dias und 238 Abzüge. Die Abzüge und der grösste Teil der Dias liegen als Stereobilder vor; bei den Negativen wurden die ursprünglichen Stereobilder zu Einzelbilder geschnitten. Wann dies erfolgt ist, ist nicht bekannt. Die Fotografien lagen in den originalen Glasplattenschachteln und wurden nach der Digitalisierung in archivtaugliches Material verpackt. In einzelnen Schachteln fanden sich Notizen von Moritz Blumenthal mit Beschreibungen zu den Fotografien. Die Notizen wurden separat archiviert; die jeweiligen Dossiers sind mit einem Hinweis versehen.