Keine traurige Sache – ein römisches Glasfläschen im Domschatzmuseum Chur
Reliquien und Reliquiare? Im Domschatzmuseum Chur begegnet man nicht nur kostbaren Objekten aus der fast 1600 Jahre zurückreichenden Geschichte des Bistums Chur, sondern auch eigenartigen Begriffen. Als Reliquien bezeichnet man körperliche Überreste oder Habseligkeiten von Heiligen. Aufbewahrt werden diese in sogenannten Reliquiaren.
Zu diesen kostbaren Gefässen gehört im Domschatzmuseum Chur ein sogenanntes Unguentarium. So werden kleine Gefässe aus Glas oder Keramik bezeichnet. Manchmal werden diese Gefässe auch Tränenfläschchen genannt – aus dem Glauben heraus, dass in den Fläschchen Tränen gesammelt wurden, die aus Trauer um Verstorbene vergossen wurden. Tatsächlich handelt es sich bei einem Unguentarium um ein Fläschchen für Balsam oder bestimmte Essenzen. Statt bittere Tränen beinhaltet solch ein Fläschchen also wohlriechende Flüssigkeiten.
Das Unguentarium im Churer Domschatzmuseum besteht aus Glas und ist knapp neun Zentimeter hoch. Erschaffen wurde das Fläschchen wohl bereits im ersten nachchristlichen Jahrhundert. Modern oder gar zeitlos mutet es dennoch an: Das Fläschchen erinnert an ein modernes, elegantes Parfumflakon.