Maiensässe – weit mehr als Ferienhäuschen mit Aussicht
Wer ein Maiensäss finden will, schnüre seine Schuhe und wandere von einem Bündner Bauerndorf gut eine Stunde bergwärts. Dann öffnet sich der Wald und vor einem liegen wahrscheinlich Wiesen und Weiden. An warmen Tagen hört man Sensen durch die Wiesen fahren, auf den Weiden ertönen Kuhglocken.
Ein Maiensäss ist somit weit mehr als ein Ferienhäuschen in den Bergen. Ein Maiensäss besteht aus privaten Wiesen und öffentlichen Weiden, aus mindestens einem Stall und schliesslich aus jener einfachen Wohngelegenheit, die man heute schlicht als Maiensäss bezeichnet.
Traditionell kommt der Unterkunft wenig Bedeutung zu. Wichtig sind Maiensässe als Mittelteil der dreistufigen Landwirtschaft, also als Bindeglied zwischen der sommerlichen Alpwirtschaft am Berg und dem winterlichen Heimbetrieb im Tal.
Genutzt werden Maiensässe – der Name sagt es – vor allem im Mai. Heute haben sich die Nutzungsformen vielerorts verändert. Wie man mit dem Kulturerbe «Maiensäss» umgehen soll, wird heute rege diskutiert. Auf Porta Cultura finden sich dazu viele Hintergründe.