Gigantisch und doch filigran – die Sunnibergbrücke

Sie ist relativ jung – und hat doch schon den Status eines Denkmals: die Sunnibergbrücke bei Klosters. Ähnlich wie das Landwasserviadukt der Rhätischen Bahn beschreibt diese Strassenbrücke eine Kurve, und ähnlich wie der Paradebau der Albula-Bahnstrecke führt die Sunnibergbrücke direkt in einen Tunnel hinein. Zwischen den beiden Bauwerken liegt aber eine beträchtliche Distanz, auch zeitlich: Das Viadukt wurde 1903 für den Bahnverkehr geöffnet, die Sunnibergbrücke im Jahr 2005 für den Strassenverkehr freigegeben.

Aber was genau macht die Sunnibergbrücke zu einem Denkmal? Da wären einerseits die baukulturellen Aspekte: Die Brücke ist gut einen halben Kilometer lang, fügt sich aber doch harmonisch in die Landschaft bei Klosters ein. Wie Skulpturen ragen die vier schlanken Brückenpfeiler in die Höhe, wie Harfen erscheinen die Tragseile zwischen den Pylonen und der Fahrbahn.

Andererseits machen auch bautechnische Aspekte die Brücke zu einem Denkmal: Normalerweise müssen Brücken ab einer Länge von 100 Metern so gelagert werden, dass Längenveränderungen, etwa wegen variierender Temperaturen, aufgefangen werden können. Die Sunnibergbrücke, massgeblich geplant vom Churer Ingenieur Christian Menn, kommt aber ohne Fugen oder spürbare Fahrbahnübergänge aus. Durch die Krümmung der Brücke werden Längsverschiebungen sozusagen absorbiert. Der Bau ist also nicht nur ästhetisch, sondern auch technisch sehr gelungen.

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